
Erdbewegung
und die Huni Kuin
Eine Brücke zwischen Schwarzwald und Amazonas

Wenn wir uns an die Anfänge unseres Vereins zurück entsinnen, dann war die Verbändelung unserer Brasilianischen und nicht-Brasilianischen Vereinsmitglieder mit dem Amazonasvolk der Huni Kuin der Samen dafür, dass der Verein Erdbewegung e.V. ins Leben gerufen wurde.
Bestrebt von dem Wunsch, ein Dorf der indigenen Volksgruppe mit dem Bau einer Shubua (das Gemeindehaus des Stammes) zu unterstützen, kam die Idee auf, einen gemeinnützigen Verein zu gründen, um uns über dieses konkrete Projekt hinausgehend für unsere Ideale und einen ersehnten und notwendigen Wandel in der Gesellschaft zu engagieren.
Die Vision, eine Brücke zwischen dem Amazonas und dem Schwarzwald, zwischen indigenen Kulturen und der westlichen Welt zu kreieren, stellt bis heute einen der Grundpfeiler von Erdbewegung dar.
Wer sind die Huni Kuin?
Die Huni Kuin sind eine indigene Volksgruppe, die in Dorfgemeinschaften im brasilianischen und peruanischen Amazonasgebiet leben. Seit Hunderten von Generationen nennen sie den Amazonas ihre Heimat. Als Bewohner*innen des Regenwaldes sind sie Hüter*innen eines tief verwurzelten Wissens über ein Leben im Einklang mit der Natur und die Heilkraft der Pflanzen.
Xinã Bena
„Xinã Bena“ – wortwörtliche Übersetzung „neue Gedanken" bzw. symbolische Übersetzung "neue Zeit" nennen die Huni Kuin die derzeitige Ära, die um die Jahrtausendwende begann.
Nach ihrem ersten Kontakt mit der westlichen Welt vor ca. 90 Jahren wurden die Huni Kuin von den Kolonialisatoren versklavt und es wurde ihnen verboten, ihre Kultur auszuleben und ihre Sprache zu sprechen. Dennoch haben sie nie aufgehört, sie zu bewahren. Heute, in Xinã Bena, der neuen Zeit, dreht sich alles um die Freiheit, stolz ihre Kultur zum Ausdruck zu bringen und ihre Traditionen, ihre Weisheit und ihr Wissen mit den zukünftigen Generationen und dem Rest der Welt zu teilen. Xinã Bena steht für einen respektvollen Austausch zwischen den Kulturen und für das Zusammenkommen als Menschheitsfamilie, um gemeinsam die neue Zeit zu gestalten.
Unsere Beweggründe
Für indigene Völker. Für die Natur. Für uns alle.
Eine Brücke zwischen dem Amazonas und der westlichen Welt erkennen wir als große mögliche Bereicherung für beide Seiten. Hier sehen wir die Möglichkeit, zusammen zu wachsen und einander zu inspirieren, aber auch gegenseitige Hilfestellung zu leisten. Denn Hilfe benötigen wir auf beiden Seiten.
Zum einen sind da die Probleme und Herausforderungen zu nennen, denen die Huni Kuin im Amazonas und andere indigene Völker weltweit gegenüberstehen. Hierzu gehören stetig voranschreitende Waldrodungen, Illegaler Landraub und verschmutztes Trinkwasser, aber auch der Kampf um den Erhalt der eigenen Traditionen und das Einordnen und sich Zurechtfinden in den Einflüssen der westlichen Welt, die seit dem Kontakt mit der westlichen Welt stattfinden. All das würde durch die Abgeschiedenheit im Alleinkampf stattfinden. Da dies nicht möglich ist, sind die Huni Kuin an einer weltweiten Vernetzung interessiert. In Zusammenarbeit mit den Huni Kuin und anderen indigenen Volksgruppen eine Plattform zu schaffen, auf denen sie eine Stimme und Gehör sowie die Möglichkeit für eine weltweite Vernetzung und Aufmerksamkeit bekommen können, bedeutet Rückendeckung, mehr Handlungsmöglichkeiten und Einflussnahme.
Auf der anderen Seite sind da die Probleme und Herausforderungen zu nennen, denen wir in unserer westlichen Welt gegenüberstehen. Ein ausbeuterisches Wirtschaftssystem, der Klimawandel und Artensterben, Kriege, gesellschaftliche Spaltung und der Vormarsch von psychischen Krankheiten, wie Depressionen und Burn-outs sind nur einige der scheinbar endlosen Liste an Herausforderungen, denen wir kollektiv sowie individuell gegenüberstehen. Unsere Entfremdung von der Natur sehen wir als Wurzel vieler dieser Probleme. Hier können die Huni Kuin und andere Naturvölker mit ihrem Wissen und ihrer Weisheit über ein Leben in Einheit und Einklang ansetzen und uns auf verschiedenen Ebenen Hilfestellung leisten.
Txana Bane Huni Kuin beschreibt es in seinem Interview mit der TAZ so: "Für mich bedeutet „indigen“ in Harmonie und in der Zusammenarbeit mit der Natur zu leben. Also nicht auf Kosten des Systems zu leben oder viel Müll zu produzieren. Das empfinden wir als nicht indigen. Indigen bedeutet immer: Im Kreislauf mit der Natur. Wir wollen nicht Teil dieses ausbeuterischen Systems sein, das immer nur nimmt, und nichts zurückgibt." Als er gefragt wir, was die Huni Kuin der westlichen Welt geben können, antwortet er: "Den Zugang zu Sensibilität. Vielen geht das Feingefühl in der Kindheit verloren, das Gefühl für die uns umgebende Welt, die Tiere, die Pflanzen, die anderen Menschen. Da können die Huni Kuin viel geben. Wir sind ein Volk der Erde und für uns ist es wichtig, dass wir die Natur pflegen und hegen, denn sie pflegt und hegt uns. Wir leben in und von ihr. Wir kommen gar nicht auf die Idee, dass man das anders machen können."
Das Interview beendet er mit dem folgenden Satz, dem wir uns eins zu eins anschließen können und welcher das Herz und die Seele unseres Vereins verbildlicht:
"Ich habe eine Botschaft aus dem Wald: Wir sind nicht allein. Wir sind miteinander verbunden. Die Natur ist wunderschön. Lasst uns zusammen in die Zukunft gehen, dann sind wir viel stärker und sicherer. Die verschiedenen Kontinente sind wie unser Herz und unsere Seele. Aber unser Körper ist die Erde."
Hier der Link zu dem gesamten Interview:
https://taz.de/Indigener-ueber-Brasiliens-Praesident/!5562443/
Unsere Beweggründe
Für indigene Völker. Für die Natur. Für uns alle.
Eine Brücke zwischen dem Amazonas und der westlichen Welt erkennen wir als große mögliche Bereicherung für beide Seiten. Hier sehen wir die Möglichkeit, zusammen zu wachsen und einander zu inspirieren, aber auch gegenseitige Hilfestellung zu leisten. Denn Hilfe benötigen wir auf beiden Seiten.
Zum einen sind da die Probleme und Herausforderungen zu nennen, denen die Huni Kuin im Amazonas und andere indigene Völker weltweit gegenüberstehen. Hierzu gehören stetig voranschreitende Waldrodungen, Illegaler Landraub und verschmutztes Trinkwasser, aber auch der Kampf um den Erhalt der eigenen Traditionen und das Einordnen und sich Zurechtfinden in den Einflüssen der westlichen Welt, die seit dem Kontakt mit der westlichen Welt stattfinden. All das würde durch die Abgeschiedenheit im Alleinkampf stattfinden. Da dies nicht möglich ist, sind die Huni Kuin an einer weltweiten Vernetzung interessiert. In Zusammenarbeit mit den Huni Kuin und anderen indigenen Volksgruppen eine Plattform zu schaffen, auf denen sie eine Stimme und Gehör sowie die Möglichkeit für eine weltweite Vernetzung und Aufmerksamkeit bekommen können, bedeutet Rückendeckung, mehr Handlungsmöglichkeiten und Einflussnahme.
Auf der anderen Seite sind da die Probleme und Herausforderungen zu nennen, denen wir in unserer westlichen Welt gegenüberstehen. Ein ausbeuterisches Wirtschaftssystem, der Klimawandel und Artensterben, Kriege, gesellschaftliche Spaltung und der Vormarsch von psychischen Krankheiten, wie Depressionen und Burn-outs sind nur einige der scheinbar endlosen Liste an Herausforderungen, denen wir kollektiv sowie individuell gegenüberstehen. Unsere Entfremdung von der Natur sehen wir als Wurzel vieler dieser Probleme. Hier können die Huni Kuin und andere Naturvölker mit ihrem Wissen und ihrer Weisheit über ein Leben in Einheit und Einklang ansetzen und uns auf verschiedenen Ebenen Hilfestellung leisten.
Txana Bane Huni Kuin beschreibt es in seinem Interview mit der TAZ so: "Für mich bedeutet „indigen“ in Harmonie und in der Zusammenarbeit mit der Natur zu leben. Also nicht auf Kosten des Systems zu leben oder viel Müll zu produzieren. Das empfinden wir als nicht indigen. Indigen bedeutet immer: Im Kreislauf mit der Natur. Wir wollen nicht Teil dieses ausbeuterischen Systems sein, das immer nur nimmt, und nichts zurückgibt." Als er gefragt wir, was die Huni Kuin der westlichen Welt geben können, antwortet er: "Den Zugang zu Sensibilität. Vielen geht das Feingefühl in der Kindheit verloren, das Gefühl für die uns umgebende Welt, die Tiere, die Pflanzen, die anderen Menschen. Da können die Huni Kuin viel geben. Wir sind ein Volk der Erde und für uns ist es wichtig, dass wir die Natur pflegen und hegen, denn sie pflegt und hegt uns. Wir leben in und von ihr. Wir kommen gar nicht auf die Idee, dass man das anders machen können."
Das Interview beendet er mit dem folgenden Satz, dem wir uns eins zu eins anschließen können und welcher das Herz und die Seele unseres Vereins verbildlicht:
"Ich habe eine Botschaft aus dem Wald: Wir sind nicht allein. Wir sind miteinander verbunden. Die Natur ist wunderschön. Lasst uns zusammen in die Zukunft gehen, dann sind wir viel stärker und sicherer. Die verschiedenen Kontinente sind wie unser Herz und unsere Seele. Aber unser Körper ist die Erde."
Hier der Link zu dem gesamten Interview:
https://taz.de/Indigener-ueber-Brasiliens-Praesident/!5562443/